Schlagwörter:Lebensweg, Menschenherz, Welt

Mehr als zuvor nehmen wir in dieser Zeit, in der wir leben, wahr, wie stark die Menschen von den Angeboten auf dem Markt und im gesellschaftlichen Leben „beeinflusst“ werden. Beeinflusst wird der Mensch in gewisser Weise ja immer von seiner Zeit, in der er lebt und er passt sich immer – bewusst und unbewusst – den Verhältnissen an.

Fortschritt und stetig zunehmende Technologisierung sind seit jeher das Bestreben der Menschen gewesen. Es ist erstaunlich, was die Menschheit bis heute schon alles auf die Beine gestellt hat, zu welch einem Wissen und welcher Erkenntnis sie schon in allen Lebensbereichen gelangt ist. Man kann nur staunen, was die Menschheit technisch schon erzeugt hat. Wenn man nur z.B. an den Stand der Möglichkeiten in der Raumfahrt und Informationstechnologie denkt, so ist es beinahe unbegreiflich, wie sich jemand so was ausdenken konnte. Es ist auch erstaunlich, wie erfinderisch, anpassungsfähig und wandelbar die Kreatur Mensch ist. Sie hält Schritt mit dem Fortschritt. Belastbarkeit, Aufnahmefähigkeit und auch die Lebenserwartung sind stetig gestiegen. Jeder Mensch muss sich, ob er es will oder nicht, den Herausforderungen stellen und sich in gewisser Weise „dem Stand der Dinge“ anpassen. Menschen, die heutzutage zum Beispiel noch kein Handy oder keinen Internetanschluss haben sind eine Seltenheit. Dies zeigt, wie eingeflochten wir in die Welt und das gesellschaftliche Leben sind. Ohne sie ist es schon fast unmöglich, in unserer „modernen Welt“ auszukommen. Neben dem großen Nutzen und den Vorteilen die Handys und Internet bieten, sind sie aber auch zum beliebten Unterhaltungsmedium geworden. Ihr Gebrauch überschreitet vor allem bei Jugendlichen schon oftmals das normale Maß, so dass man von Suchterscheinungen reden muss. Ein Leben ohne Handy und Internet würde dann sinnlos und leer erscheinen.

In dieser Welt leben auch die Kinder Gottes. Sie stehen in einem ständigen Spannungsverhältnis. Sie erkennen den Nutzen, sehen aber auch die Gefahren, die so manche Erfindungen mit sich gebracht haben. Die Gefahr betrifft das geistliche Leben und der Weltgeist strebt immer gegen den Geist Gottes – sie sind entgegengesetzt. Das Wort Gottes warnt und rät uns: „Habt nicht lieb die Welt, noch was in ihr ist (…)“ (1. Joh 2,15). Dies meint nicht, dass wir uns nicht auch Dingen in der Welt, in der wir leben, erfreuen können –. Vielmehr meint es die Herzenseinstellung, die wir zur Welt haben sollen. Behält Gott immer den ersten Platz in meinem Leben? Fühle ich mich als ein Pilger und Fremdling auf der Erde, dessen Heimat der Himmel ist? Ist mein Blick immer himmelwärts gerichtet und habe ich das Verlangen, mich vom Geist Gottes beeinflussen und sicher durchs Leben führen zu lassen? Wer sich Kind Gottes nennt, dessen Lebenssinn muss sich ganz in Gott erfüllen. Es muss das Empfinden haben, dass ein Leben ohne Gott sinnlos und leer ist. Kinder Gottes stehen in dem Spannungsverhältnis zwischen Anpassung und Meidung, zwischen Befürworten und Ablehnen. Dazu müssen wir Gott um Weisheit für das richtige Handeln bitten. Viele Christenbekenner in der Vergangenheit – vielleicht auch heute noch – wählten den Weg der Askese. Sie gingen in die Einsamkeit in Abwendung von der Welt, in Wüsten oder Klöster. Dort, so glaubten sie, könnten sie unbeeinflusst von der Welt leben und Gott recht dienen. Doch dies ist nicht der biblische Weg, denn Christus bat Gott: „Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen“ (Joh 17,15). Und wie verhielt sich Jesus, unser Vorbild? Er suchte immer wieder für kurze Zeit auch die Einsamkeit, um allein mit Gott zu sein. Dort erhielt Er Kraft aus der Höhe und Weisheit für den nächsten Schritt. Dann ging Er wieder gestärkt unter die Menschen, um ihnen das Evangelium zu verkündigen und zu dienen. Wir können davon ausgehen, dass Er nur solche Dinge tat, die zur Verherrlichung Gottes dienten und nur soweit Gemeinschaft mit Menschen suchte, wie Er Gelegenheit hatte, ihnen von Gott zu erzählen und ihnen hilfreich zu sein. Jesus selber ruft uns zu, Salz und Licht der Welt zu sein. Lasst uns an Jesu Leben ein Beispiel nehmen.

Apostel Paulus schrieb an die Thessalonicher: „Prüfet alles und das Gute haltet fest.“ (1.Thess 5, 21). So auch wir: Alles, was in der Welt ist, müssen wir auf seinen Nutzen, seinen Wert und seine Brauchbarkeit für unser Seelenheil, für das Wohl unseres Nächsten und das Werk Gottes hin prüfen. So können auch die Kinder Gottes nützlichen Gebrauch von den neusten Erfindungen machen. Man sagt, dass die größte Erfindung aller Zeiten die Buchdruckmaschine war. Welch ein unglaublicher Fortschritt wurde dadurch auch in der Verbreitung des Wortes Gottes erzielt! Die Erfindung der Dampfmaschine und des Verbrennungsmotors sind Meilensteine in der Entwicklung der Mobilität. Auch durch sie konnte das Evangelium schneller und weiter Verbreitung finden. Heute können wir in Minuten- und Sekundenschnelle die entferntesten Gegenden auf der Erde über Telefon und Internet erreichen. Es gibt keine Zeiten, keinen Ort, keine Umstände, in denen es nicht möglich wäre das Werk Gottes voran zu treiben und in denen Gott nicht Möglichkeiten und Gelegenheiten eröffnet, ihn zu verherrlichen und für ihn zu wirken – auch in den widrigsten Umständen. Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass gerade durch die Christenverfolgung das Evangelium verbreitet wurde.

Es gibt ein Sprichwort das heißt: Wie dein Herz, so deine Welt. Unsere Herzenseinstellung bestimmt unsere Blickrichtung. Darum ist es notwendig, den richtigen Grund und Boden zu schaffen, um die Blickrichtung auf den Himmel nicht zu verlieren. Machen wir das Wort Gottes zu unserem Kompass, den Heiligen Geist zu unserem Führer und Jesus zu unserem ständigen Wegbegleiter, so bleiben wir auf dem richtigen Weg durch die Welt. Dann werden wir auch unsere Zeit und alle Erscheinungen in der Welt richtig beurteilen und nutzen können. Wir wollen uns von Gottes Willen leiten lassen, danach streben im geistlichen Leben zu wachsen du, um auf diese Weise viel Frucht zu bringen. Aber Dinge, die für unser geistliches Leben schädlich sind und in uns fleischliche Begierden erwecken, müssen wir meiden (vgl. 1. Petr 2,11 und 1. Kor 6,12). Lasst uns zukunftsorientiert und voller Tatendrang sein. Es gilt, richtig in die Zukunft zu investieren und unsere Kräfte und Interessen Gott zu weihen. Lasst uns wachsam und aufmerksam durch die Welt gehen und stets im Gebet Kraft und Weisheit von Gott erbitten. Es lohnt sich!