Martin war ein gutmütiger Junge, aber etwas leichtsinnig. Wenn ihn deshalb mutwillige Jungen einluden, mit ihnen zu gehen, so konnte er nicht widerstehen.
Er rauchte nicht, aber seine Kameraden rauchten. Eines Abends sagte ein Mann zu Martins Vater: „Ich habe die Jungen an der Straßenecke rauchen sehen. Martin war auch dabei.“ Martin bekam infolge dessen seine Strafe. Er hatte nicht geraucht, aber er war dabei gewesen. „Papa“, sagte Martins Schwester, die kleine Nina, eines Tages, „ich habe die Jungen böse Worte reden hören. Martin war auch dabei.“ Martin hatte selbst nicht geflucht. Es tat ihm sogar leid, dass es die anderen Jungen taten. Aber er war dabei gewesen. Wieder bekam er seine Strafe.
Einmal hatten die Jungen sich so böse aufgeführt, dass ihnen die Polizei auf die Fersen kam. Sie wurden festgenommen und zum Polizeirevier gebracht. Martin hatte es nicht gern gesehen, dass seine Kameraden so ausgelassen waren. Er hatte sie sogar gewarnt. Aber er war dabei gewesen. Als sie ergriffen wurden, führte man ihn mit ab. Die Mutter bat zwar den Vater, er solle sich für Martin einsetzen, aber der sagte: „Er hätte wegbleiben sollen. Es geschieht ihm recht!“ Früher sagte man: „Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.“ So gings also Martin. Er willigte anfangs nicht in die übermütigen Streiche der Kameraden ein. Er ging bloß mit. Aber, wer Pech anfasst, besudelt sich. Wer mit Kohlen umgeht, wird schwarz. Martin fand nach und nach immer mehr Gefallen an den Torheiten seiner Kameraden und half zuletzt, wo es nur einen Jungenstreich auszuführen galt.
„Sage mir, mit wem du umgehst, so will ich dir sagen, wer du bist“, sagt ein Sprichwort. Wenn man öfters in der Gesellschaft böser Jungen gesehen wird, so werden einen die anständigen Leute zuletzt meiden, niemand wird einem etwas anvertrauen, niemand wird mit einem arbeiten oder Gesellschaft haben wollen. Denn es ist allen bekannt, mit wem man sich herumtreibt.