Der Evangelist Moody erzählt von einem Besuch, den er einmal bei einem Herrn in England gemacht hat. Er bemerkte dabei einen durch sein goldgelbes Gefieder sich besonders auszeichnenden Kanarienvogel im Käfig und bewunderte seine Schönheit. Darauf erwiderte der Besitzer des Vogels: „Ja, er ist schön. Nur hat er leider seine Stimme verloren. Früher war er ein herrlicher Sänger; aber ich hatte die Gewohnheit, seinen Käfig vor das Fenster zu hängen. Da kamen die Sperlinge mit ihrem beständigen Gezwitscher zu ihm heran, und nach und nach hörte er auf zu singen und lernte von den Spatzen das Zwitschern. Alles, was er nun noch kann, ist zwitschern und zwitschern.“
Moody knüpft daran die Betrachtung: „Welche treffende Darstellung ist das von so manchen Christen! Einst konnten sie freudig und fröhlich ihrem Herrn Lob- und Danklieder singen. Aber sie kamen in zu enge Berührung mit solchen, deren Stimme nur für die Welt war: Ein oberflächliches Gezwitscher; da verlernten sie das Singen wie der Kanarienvogel, und sie wissen nun nichts anderes als zu zwitschern und immer wieder zu zwitschern.“