Schon vor langer Zeit wurde eine grandiose Eisenbahnbrücke über den Mississippi gebaut. Nun sollte der erste Zug über diese neue Brücke fahren. Viele Neugierige haben sich eingefunden, um an der Probefahrt teil zu nehmen. Alle Waggons waren voll mit Passagieren besetzt. Kurz vor der Abfahrt, kam noch ein Prediger angelaufen, der auch mitfahren wollte, um auf der anderen Seite des Flusses einen Kranken zu besuchen. Er stieg in den ersten Waggon und fragte höflich einen jungen Mann, ob er neben ihm Platz nehmen dürfe. Der junge Mann erkannte sofort, dass er einen Prediger vor sich hatte und erwiderte mit rohem Lachen: „Herr Pastor, ich kann ohne ihre Begleitung zur Hölle fahren!“ Schweigend verließ der Pastor wieder den Wagon und fand glücklicherweise noch ganz hinten am Ende des Zuges einen Sitzplatz.
Nun begann die Maschine zu dampfen und zu arbeiten; ein greller Pfiff – der Zug fuhr los. Die Fahrt bis zur Mitte der Brücke verlief problemlos. Plötzlich aber wankte und krachte es; die Notpfeife ertönte – doch zu spät! Mehrere Pfeiler haben nachgegeben, ein Teil der Brücke stürzte in den Fluss und mit ihm die Lokomotive und die beiden ersten Waggons. Alle die darin saßen ertranken in den Fluten; auch der junge Spötter – jetzt war er wohl wirklich zur Hölle gefahren! Der Prediger dankte Gott, dass er ihn auf solche Weise vor einem schrecklichen Tod beschützt hatte. Die hintersten Waggons des Zuges waren ruhig auf dem unbeschädigten Teil der Brücke stehen geblieben.
Diese wahre Geschichte zeigt, dass Gott die Spötter auch in kurzer Zeit strafen kann.