Ein kranker Landmann lag schon monatelang auf seinem Sterbebett. Er hatte während dieser Zeit viel in Gottes Wort gelesen und war zu der Erkenntnis gekommen, dass diese Heimsuchung Gottes ihm eine rechte Segenszeit ist.
Als ihm eines Tages der Arzt mitteilte, dass er von seiner Krankheit wohl eine bleibende offene Wunde behalte, die ihm noch manche Schmerzen bereiten werde, da wurde er still und nachdenklich. Er betrachtete an der Wand gegenüber die Uhr und dachte darüber nach, dass diese Uhr nur dann gehen und die Stunden richtig anzeigen und schlagen könne, wenn die schweren Gewichte daran hängen und das Räderwerk bewegt würden. Deine Leiden, sagte er sich, sind auch solche Gewichte, die dein inneres Leben in Bewegung gebracht haben. Nur der Herr kann es bestimmen, wie schwer das Gewicht für das Räderwerk jeder Seele sein muss um es zu bewegen, und wie schwer es sein darf, damit es das innere Getriebe nicht zerstöre.
So oft nun der fromme Landmann die Uhr sah, verkündigte sie ihm mehr als nur die Stunde, und er blieb stille und ergeben bis die Uhr sein letztes Stündlein schlug und er dahin kam, wo es keine Zeit mehr gibt, sondern wohin nur das Selige heimgeht.