Schlagwörter:entscheiden, Gesellschaft, Lebeensweg, Worten und Taten
Kürzlich lautete das Thema einer Predigt in unserer Gemeinde: „Welche Methoden gebraucht Satan, um unser geistliches Leben zu töten?“ Dies zu wissen ist möglich und notwendig, „… damit wir nicht vom Satan übervorteilt werden; denn seine Gedanken sind uns nicht unbekannt“ (2. Kor. 2,11). Auch wurde in jener Versammlung von Studien der Konsumforschung berichtet, die ergeben hatten, dass wir z.B. unsere Kaufentscheidungen nicht, wie wir meinen, rational treffen, sondern zu 70-80% nach Gefühlen und Wertschätzungen. Ich dachte darüber nach und kam zu der Überzeugung, dass auch Satan den Faktor „Wertschätzung“ in seiner Strategie zu gebrauchen versucht. Sein Ziel ist es nämlich, das Christentum möglichst unattraktiv darzustellen.
Als ich mich dann auch an etliche Zeugnisse erinnerte, konnte ich diesen Zusammenhang noch deutlicher erkennen. In diesen Zeugnissen erzählten Geschwister, wie sie die Entscheidung, sich zu bekehren, nicht aufgrund einer Predigt oder Belehrung getroffen hatten. Vielmehr waren sie von dem „Wohlgeruch“ angezogen worden, der von dem reinen und heiligen Leben einzelner Christen ausströmte (vgl. 2. Kor. 2, 15). Diese Christen waren durch ihren Wandel eine lebendige Werbung für das Christentum. Solch eine positive Werbung fügt dem Reich Satans großen Schaden zu. Darum ist er bestrebt, diesen Einfluss zu mindern oder zu ruinieren.
Er weiß, dass nur die Sache gut voran kommt, in die man viel Zeit und Energie investiert. Daher versucht er die Aufmerksamkeit der Christen vom Reich Gottes weg und stattdessen auf irdische Dinge zu lenken. Er will ihnen einreden, dass das Eine dringend getan werden sollte, dass man das Andere ausprobieren müsste und dass man wiederum das Nächste auf keinen Fall versäumen darf. Gelingt ihm dies, so wird die Behauptung des Christen, er strebe nach der ewigen Seligkeit, einfach lächerlich klingen. Wenn auch dabei keine Sünde begangen wird, so hat der Teufel doch in gewisser Hinsicht einen Gewinn: Es wird doch niemand so dumm sein, einem Christen Glauben zu schenken, der zwar von einer wichtiger Sache redet, selbst aber nach ganz anderen Dingen strebt! Auf diese Weise kann man nichts „verkaufen“.
Der Versuch, zwei Herren gleichzeitig zu dienen (Gott und der Welt) zieht noch ein weiteres Übel nach sich: Man ist im Bezug auf das eigene Lebensziel zerrissen. Das verursacht Unsicherheit. Und wo Unsicherheit ist, da ist auch kein Mut. Wo kein Mut ist, da ist auch kein Widerstand. Satan weiß, dass man in das Reich Gottes „mit Gewalt“ hineindringen muss. (Lk. 16,16). Und ein Mutloser kann doch kein überzeugender Kämpfer sein! Früher wurden im Krieg in manchen Armeen Deserteure erschossen. Zu groß ist die moralische Wirkung…
Wo man nicht entschlossen seine Zeit dem Dienst im Reich Gottes widmet, da kommt man auch immer wieder zu kurz und zu spät. Dabei braucht Satan uns auch nicht unbedingt zu einer Sünde zu verleiten. Er ist auch zufrieden, wenn wir eine Zeitlang Nachrichten lesen, uns dann z.B. einen wissenschaftlichen Film anschauen und schließlich noch ganz kurz (kann doch nicht sein, dass es mehr als eine halbe Stunde war!) über unnütze Dinge plaudern. Etwas Gartenarbeit, etwas Büroarbeit (Dieser Papierkram! Der Stapel mit Briefen und Formularen darf doch nicht immer grösser werden), dann ein Spaziergang – es gibt eine Menge Kleinigkeiten, die auch wichtig sind, aber das geistliche Leben ersticken, wenn sie den ganzen Tag ausfüllen und wenig Raum fürs Geistliche lassen. Die Freude im Herrn geht dann schnell verloren. Obwohl Jesus versprochen hat, dass wir Leben „in Überfluss haben“ können (Joh. 10,10), so ist das nur in Gemeinschaft mit Ihm möglich. Satan weiß das und will uns von dieser Quelle trennen. Die Folge: Unzufriedenheit. Später tritt an die Stelle der Dankbarkeit das Murren. Und weil in der Natur des Menschen eine Neigung liegt, die Ursache des Übels nicht bei sich, sondern bei einem anderen zu suchen, so kommt es schließlich so weit, dass in seinen Augen auch in der Gemeinde alles verkehrt und schlecht ist. Wenn dann noch Geschwister in der Gemeinde kritisiert werden oder man gar über sie lästert, so ist im Lager Satans die Schadenfreude groß. Es ist eindeutig: Wer solch eine „Werbung“ gehört hat, wird niemals in die Versammlung kommen!
Wenn das Leben des Christen die innige Freude in dem Herrn verliert, dann will er doch die äußere Frömmigkeit beibehalten. Er versucht, den guten moralischen Eindruck eines Christen zu vermitteln, indem er an gewissen Geboten und Verboten festhält. Solch ein Verhalten fördert der Teufel, da er weiß, dass ein Leben „unter dem Gesetz“ eine Sklaverei ist. Er weiß, dass solch ein Leben seine abstoßende Wirkung nicht verfehlen wird. Selbst unter prominenten Gottesleugnern findet man solche, die in „christlichen“ Familien aufgewachsen sind und für immer von allem Göttlichen abgeneigt sind. Menschen, deren Eltern Heuchler waren, ist es schwer zu glauben, dass jemand anderes dem Herr Jesus aus reinem Grund dienen kann.
Auch ein lockerer Gottesdienst ist dem Teufel sehr willkommen. Wo man zwischen dem Wort Gottes Spaß und Dummheiten hineinstreut, da wird auch der Ernst der Sache ganz verwässert. Hier geht es nicht mehr um Leben und Tod, Himmel und Hölle. Dies verschwindet im Hintergrund. Der christliche Glaube verkommt in seiner lebenspraktischen Ausübung zu einem Hobby. Und gegen die Ausübung eines solchen Hobbys hat der Teufel nichts einzuwenden.
Der Psalmist sagt: „… habe deine Lust am HERRN, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt.“ (Ps. 37,4). Nur mit ganzem Herzen dem Herrn dienen ist Gott wohlgefällig. Nur dies bringt Sieg und Freude in Seinem Dienst und wirkt als positive Werbung für das Reich Gottes.
W. E.