Schlagwörter: Dienst, ewig, Zeit
Die Nachricht hat alle überrascht: „Der Papst tritt von seinem Posten zurück“. Es gibt Rücktritte von verschiedenen Ämtern und aus verschiedenen Gründen. Aber dieser Rücktritt ist von besonderer Art. Die Zeitungen schreiben: „Der Stellvertreter Gottes auf Erden geht!“ Alle seine Anhänger müssen die Botschaft hinnehmen, dass ihr geistliches Oberhaupt, zwar vielleicht nicht versagt hat, so doch vergänglich, verletzlich und nur „Mensch“ ist. Der Papst hat, so scheint es wenigstens, auch eine aufrichtige Begründung: „Keine Kraft mehr“. Der geistliche Vater muss in eine Art Rente gehen.
Dieses brauchen bibelorientierte Christen von ihrem Oberhaupt nicht zu befürchten. Für sie ist Jesus der Fürsprecher. Von IHM wird gesagt, dass ER sich gesetzt hat „…zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln“, um ein Fürsprecher für sie dort zu sein. (vgl. Hebr. 8,1); ER braucht nicht in Rente zu gehen. Weil er in Ewigkeit bleibt, hat ER ein unveränderliches Priestertum aufgerichtet. „Daher kann er die auch völlig retten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden“. (Hebr. 7,24.25). Welch ein Trost, zu wissen, dass ihr Herr ein Mensch wurde, um Mitgefühl mit ihnen zu haben (vgl. Hebr. 2,17.18). Da ER selbst auf die Probe gestellt wurde, kann ER allen jenen gut helfen, die auch in Anfechtung kommen. Aber ER ist für sie noch mehr! Jesus kann nicht nur ihre Probleme, Nöte und Schwachheiten verstehen, sondern ist auch ein praktischer Helfer und Ratgeber. Wenn sie in Not sind, brauchen sie bei IHM keinen Termin auszumachen, sondern können sich zu jeder Zeit an IHN wenden. ER hört jedes Gebet und antwortet mit Hilfe oder auch mit Trost. Man kann zu IHM in Zeiten der Krankheiten kommen, weil ER die Krankheiten auf sich genommen hat. (vgl. Jesaja 53,4).
Die menschliche Natur verlangt nach einem Oberhaupt, das mit Autorität, Weisheit und Vollmacht ausgestattet ist. Unter anderem wird von den Katholiken der Papst deshalb so geliebt und geehrt, weil das Papsttum angeblich unfehlbar ist. Nun hat der Papst Benedikt XVI für alle Fehler, die er begannen hat, um Verzeihung gebeten. Dies ist vernünftig. Jeder Mensch macht Fehler. Christen, die ihren Glauben nach dem biblischem Maßstab ausrichten, haben Christus als ihr Oberhaupt. (vgl. Eph. 5,23). Er hat sie erkauft nicht mit Silber oder Gold, sondern mit Seinem kostbarem Blut, das ER, als ein Lamm ohne Fehler, für sie vergossen hat. (vgl. 1. Petr. 1,19). Sie wissen, dass „…in keinem anderen das Heil ist; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.“ (Apg. 4,12). Damit haben sie nicht nur einen einzigartigen Retter, sondern auch ein außergewöhnliches Oberhaupt. Wo sollte man jemanden finden, der Ihm gleich sei? Im ganzen Neuen Testament findet man keinen Satz, in dem ER eine Hilflosigkeit, Zweifel oder Unwissenheit an der Sache gezeigt hätte. Nie musste ER sich korrigieren. Jesus allein ist würdig, für sich „Unfehlbarkeit“ zu beanspruchen.
Paulus ermunterte seine Glaubensbrüder mit diesen Worten: „So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Ihr seid aufgebaut auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst Eckstein ist. In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn, und in ihm werdet auch ihr mit aufgebaut zu einer Behausung Gottes im Geist.“ (Eph 2,19-22). Solch eine solide Grundlage sollten alle Menschen haben!
W. E.