Hans-Ulli stapft durch den frisch gefallenen Schnee. Ihm ist heute auf dem Weg zur Kinderstunde langweilig. Er fragt sich, wo denn alle bleiben? Es ist doch schon höchste Zeit! Verwundert stolpert er in Schwester Hannas Stübchen. Außer ihr ist niemand da. „Guten Tag, Hans! Kommst du allein?“ Allein sein mit Schwester Hanna findet Hans-Ulli nicht so schön. Sie kann einen manchmal so durchdringend anschauen, dass man das Gefühl bekommen kann, sie sehe bis in den hintersten Herzenswinkel hinein. „Kommt denn niemand mehr, Hans-Ulli? Dann bin ich heute ganz allein für dich da. Wir wollen es schön haben miteinander. Sag einmal: wohnt eigentlich Jesus schon in deinem Herzen?“ Hans-Ulli senkt den Kopf. Was wollte er sagen?
Er weiß es nicht. In seinem Herzen wohnt allerlei. Wie dumm, dass er heute allein bei Schwester Hanna sein muss. Er guckte durchs Fenster, und sieht den weißen Schnee. Schön wär’s jetzt draußen zu sein! „Höre, Hans-Ulli“, ertönte wieder Schwester Hannas Stimme. „Ich merke, dass Jesus nicht in deinem Herzen wohnt – denn sonst wüsstest du es und hättest es mir gesagt. Wenn er aber nicht im Herzen ist, dann wohnt viel Böses in ihm; und dieses Böse wischt deinen Namen im Lebensbuch, welches Gott führt, aus. Würdest du heute sterben, so kämest du nicht in den Himmel. Jesus will aber sehr gern, dass dein Name wieder ins Lebensbuch eingetragen wird. Ich will dir sagen wie und wann das geschieht. Geh jetzt heim und suche dir zu Hause ein stilles Eckchen. Dort denkst du einmal darüber nach, ob es nicht viel schöner wäre, wenn Jesus an Stelle des Bösen in deinem Herzen regieren würde. Willst du es Jesus dann auch wirklich alles so sagen: deine bösen Streiche, dein Lügen, dein freches und wüstes Reden – alles, was drinnen nicht in Ordnung ist und bitte Ihn, Er möge in dein Herze einziehen und deinen Namen ins Lebensbuch einschreiben, und dir wird alles vergeben werden.“ Hans-Ulli winkt nur. Er war froh, dass Er wieder draußen im Schnee steht und den Heimweg antreten kann. Nach dem Mittagessen steigt Hans-Ulli unbemerkt auf den Boden unter dem Dach. Was dort geschieht, darüber freuten sich die Engel im Himmel. Wieder wird sein Name ins Lebensbuch eingetragen. Auf einem alten umgestülpten Feldkorb sitzt ein glücklicher Junge und liest in einem Zettel, den ihm noch Schwester Hanna in die Hosentasche gesteckt hatte: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus stoßen“ (Joh. 6:37). Am Montag morgen brachte der Postbote Schwester Hanna ein Briefchen, das aus ungelenker Bubenhand stammt. Darin steht: „Ich hab’s gemacht. Hans-Ulli.“
Und du, hast du es auch schon gemacht?