Schlagwörter: bekennen, entschieden, sich opfern, Zeitlimit

Die Zeit ist ernst – sie fordert ernste Leute,
Sie fordert ein entschied’nes „Ja“ und „Nein“;
Nicht gilt es mehr, im allgemeinen Streite
Ein unentschlossener Kämpfer nur zu sein!

Entscheide dich! Gib dich der Welt zur Beute –
Und willst du nicht, so tritt in Jesu Reih’n:
Nur mag‘ es, ganz dich Einem hinzugeben
Mit deinem Denken, Wollen, Wünschen, Streben!

Die Zeit ist ernst – es gilt kein mattes Hinken,
Kein Schwanken mehr zu beiden Seiten hin;
Du darfst nicht bald zur Rechten, bald zur Linken
Nach deiner Neigung deinen Vorteil ziehn!

Du musst zu Jesu Füßen niedersinken
Und nur für Ihn und Seine Sache glüh’n;
Du musst dich ganz auf Seine Seite schlagen,
Darfst dich nicht schämen, Seine Schmach zu tragen.

Die Zeit ist ernst – da gilt es völlig glauben
An Gottes ew’ges, unfehlbares Wort;
Du darfst dir keine Grübelei erlauben,
Sonst reißt die Zweifelsucht dich weiter fort;

O, lässest du vom Zeitgeist dich berauben,
So fällst du bald in Satans Trug und Mord!
Du musst dich unter Gottes Wahrheit beugen
Und vor der ew’gen Weisheit kindlich schweigen.

Die Zeit ist kurz – da gilt es laut bekennen
Die ganze, volle Wahrheit, offen, frei!
Da gilt’s vor aller Welt mit Namen nennen,
Was unser Hoffnung Grund auf ewig sei;

Da gilt’s im heil’gen Feuer zu entbrennen
Für Gottes Volk und Werk; sei rein und treu!
Du darfst nicht lange feig‘ und blöde schweigen,
Du musst für Gott und Seine Sache zeugen.

Die Zeit ist kurz – da gilt’s noch manchen retten,
Der in dem Dunkel ruft nach Kraft, nach Licht,
Der frei sein möchte aus des Todes Ketten,
Dem Leben, Friede, Halt und Kraft gebricht.

Eil‘, manchen noch ins Rettungsboot zu betten,
Der draußen untergeht; o säume nicht!
Der Herr kommt bald, bald werden wir ihn sehen.
Die Zeit ist kurz, da gilt’s noch fest zu stehen.

Die Zeit ist kurz! Vielleicht noch Tage, Stunden,
Dann holt der Herr Sein Volk zur Herrlichkeit,
Und allen, die noch nicht das Heil gefunden,
Schließt damit auch die sel’ge Gnadenzeit.

So lass uns überströmend sein im Werke,
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann;
Lasst stark uns sein im Herrn, in Seiner Stärke,
Ein guter Streiter und ein treuer Mann.

„Ev. Posaune“ 1927, Nr. 9